Die Lehrart nach Schröder

Die Freimaurerei des späten 18 Jahrhunderts war von erbitterten Streitigkeiten verschiedener Lehrarten und Systeme geprägt. Es kam zum „großen Schisma“ der Freimaurerei mit der traditionellen, englisch geprägten Lehrart, die drei Grade umfasste auf der einen und verschiedenartigen Hochgradsystemen auf der anderen Seite.

Viele Intellektuelle ihrer Zeit fühlten sich in dieser Form der Freimaurerei nicht mehr zu Hause und kehrten ihr zumindest zeitweilig den Rücken. Friedrich Ludwig Schröder, ein ein Hamburger Theaterdirektor, übernahm es das Sektierertum abzuschütteln und die deutsche Freimaurerei durch eine umfassende Ritualreform wieder an die englischen, sich aus dem Wesen der Bauhütten herleitenden Wurzen heranzuführen. Schröder wollte an die alten Bauhüttenrituale der Steinmetzbruderschaften anknüpfen und dem Ritual auch sprachlich eine zeitgemäße, klare Form geben.

Die von ihm formulierten Ritualtexte zeichnen sich durch sprachliche Schlichtheit und einfache, aber wesentliche inhaltliche Aussagen aus. Die Lehrart nach Schröder ist eine der ältesten freimaurerischen Ritualformen, nach denen heute noch gearbeitet wird. Die Loge Glocke am Fusse der Alb praktiziert sie seit ihre Gründung 1886.